Ländliche Kommunen als Magnete für junge, kreative Zuzügler

Wie wird eine Kommune zum Zukunftsort?

In unserem gestrigen Online-Werkstattgespräch „MIT VERNETZTEN ZUKUNFTSORTEN ZUM LEBENSWERTEN INNOVATIONSRAUM – Neue Möglichkeiten und Herausforderungen im ländlichen Raum“ eröffnete uns Lena Heiß von Zukunftsorte e.V. spannende Einblicke in die vielfältigen Herangehensweisen und Erfolgsgeschichten der Orte, die der Verein in den letzten Jahren begleitet hat.

Ursprünglich startete Zukunftsorte e.V. selbst als Gründer:innen-Initiative in einem Brandenburger Dorf. Zunehmend haben die jungen Engagierten jedoch erkannt: Es gibt so viel guten Willen und gute Ideen im Land, die oft unverbunden nebeneinander her bestehen. Um diese Synergiepotentiale zu heben, begannen sie schon früh neben ihrem Engagement für ihren eigenen Ort deshalb damit, andere Netzwerke und Initiativen bei der Vernetzung mit und in Kommunen fachlich zu begleiten. Schon vier Jahre nach der Gründung steht der Verein nun vor dem nächsten großen Schritt: Dem Start einer Online-Vermittlungsplattform, die Akteure und Kommunen zusammenbringen soll.

Geht das auch bei uns?

Bei aller Unterschiedlichkeit in der Ausgestaltung ähnelt sich vieles. Es herrschte Einigkeit im Werkstattgespräch darüber, dass egal wie attraktiv oder unattraktiv der Ort zunächst ist: Das wichtigste Erfolgskriterium sind die beteiligten Menschen, die den Mut haben, ihre Visionen zum Leben zu erwecken. Zukunftsorte setzt sich für die Konzeptvergabe von leerstehenden Immobilien ein. Dabei fallen die Objekte nicht dem Höchstbietenden zu, sondern werden den Leuten mit dem besten Konzept zugesprochen.

Die Kriterien für Zukunftsorte sind immer gleich:

  1. Umnutzung von Leerstand und Brachflächen
  2. Erstwohnsitz vor Ort
  3. Verbindung von Wohnen und Arbeiten
  4. Aufbau von offenen Treffpunkten und Angeboten für das Umfeld

So entstehen Win-Win-Situationen für alle Beteiligten: Leerstand wird minimiert, attraktive Lebensorte werden in der Kommune belebt oder neu erfunden. Für alte wie neue Einwohner entstehen neue Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten, der Freizeitwert vor Ort wird gesteigert. So verringert sich der gefühlte Unterschied zwischen Stadt und Land, neue Perspektiven und Lebensgefühle entstehen. Für die Menschen entfallen die Gründe, in die Städte zu ziehen oder die Stadt vermeintlich zu brauchen.

In ihrer Arbeit nimmt Lena Heiß auch den Bedarf von Kommunen wahr, sich vernetzen zu wollen, untereinander. Sich austauschen zu können, beispielsweise über Projekte und Vergaben und zu erfahren, wie die Kolleg:innen woanders das Wissen langfristig in der Kommune halten, wie sie die Dinge handhaben und lösen. Ein Thema, das der engagierte Verein sich nun vornimmt. Neulich war Lena im Allgäu auf einer Konferenz und hat die Zukunftsorte von Brandenburg nach Österreich gebracht. Wir sind gespannt, wohin euch eure Wege noch führen werden, lieber Zukunftsorte e.V.!

Herzlichen Dank für eine lebendige und neugierig machende Stunde, Lena.

Mehr erfahren? Hier geht´s zur Homepage von Zukunftsorte e.V. und zur neuen Broschüre ÜBER MORGEN von Lena Heiß und ihren Kolleg:innen.

Ländliche Kommunen als Magnete für junge, kreative Zuzügler

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